Lärm
Die Stadt Remagen setzt sich für den Lärmschutz ein. Maßnahmen der Stadt zur Reduzierung des Umgebungslärms und Aktivitäten gegen den Bahnlärm finden Sie hier.
Ihr Schnelleinstieg
Umgebungslärm
Um die Beeinträchtigung durch Lärm zu reduzieren, hat die Europäische
Union ein gemeinsames Konzept zur Erfassung, Bewertung und Verminderung
von Umgebungslärm beschlossen. Die europäische Richtlinie wurde durch
eine Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) in nationales
Recht umgesetzt. Unter dem Begriff 'Umgebungslärm' sind nach § 47b
BImSchG belästigende oder gesundheitsschädliche Geräusche im Freien zu
verstehen, die durch
Aktivitäten von Menschen verursacht werden, einschließlich des Lärms,
der von Verkehrsmitteln, Straßenverkehr, Eisenbahnverkehr, Flugverkehr
sowie von Flächen für industrielle Tätigkeiten ausgeht. Werden auf den
Verkehrswegen gesetzlich definierte Verkehrsstärken erreicht, ist durch
die zuständige Behörde der Lärm in Lärmkarten zu erfassen. In
Lärmaktionsplänen sollen die Lärmprobleme und Lärmauswirkungen geregelt
werden. Jede Lärmart ist dabei separat zu ermitteln, eine
Gesamtbetrachtung
aller Lärmarten ist auf Grund der unterschiedlichen Berechnungsmethoden
nicht
möglich. Lärmkarten und Lärmaktionspläne aktualisieren sich bei Bedarf,
spätestens jedoch alle 5 Jahre.
Lärmaktionsplan Straßenverkehr
Der Lärmaktionsplan für den Straßenverkehr (Stufe 3) der Stadt Remagen
wurde am 28.06.2021 vom Stadtrat beschlossen und am 15.07.2021
ausgefertigt.
Lärmaktionsplan Straßenverkehr - Stufe 3 (2021)
Lärmaktionsplan Straßenverkehr - Stufe 2 (2018) - nachrichtlich
Lärmaktionsplan Haupteisenbahnstrecke
Zuständig für den Lärmaktionsplan für die Haupteisenbahnstrecken des Bundes ist seit dem 1. Januar 2015 das Eisenbahn-Bundesamt.
Mitte
2017 fand die erste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Runde 3
der Lärmaktionsplanung an den Haupteisenbahnstrecken des Bundes statt.
In dieser Phase hatten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, dem
Eisenbahn-Bundesamt ihre Lärmsituation vor Ort zu schildern. Die
Ergebnisse hat das Eisenbahn-Bundesamt im Januar 2018 im Teil A des
Lärmaktionsplans veröffentlicht. In der sich daran anschließenden
zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung konnte die Öffentlichkeit
dem Eisenbahn-Bundesamt eine Rückmeldung zum Verfahren selbst, zu dem
Lärmaktionsplan Teil A und zu bereits vorhandenen
Lärmminderungsmaßnahmen geben. Die Ergebnisse stellt das
Eisenbahn-Bundesamt im Lärmaktionsplan Teil B vor. Teil A und Teil B
ergeben zusammen den vollständigen Lärmaktionsplan für die
Haupteisenbahnstrecken des Bundes.
Die nächste Öffentlichkeitsbeteiligung zur Runde 4 der Lärmaktionsplanung wird voraussichtlich im Jahr 2022 stattfinden.
Informationsseite Eisenbahn-Bundesamt Lärmaktionsplanung
Aktivitäten gegen Bahnlärm
Beitritt der Stadt Remagen zur Bürgerinitiative „WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.”
Pressemitteilung vom 23.10.2018:
Die Stadt Remagen ist zur Förderung des Umweltschutzes der Bürgerinitiative „WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.“ beigetreten. Bei dieser Bürgerinitiative sind inzwischen alle Kommunen auf der linken Rheinseite von Urmitz-Bahnhof bis Remagen und damit bis zur nördlichen Grenze von Rheinland-Pfalz Mitglied, um sich gemeinsam für weniger Bahnlärm im Unteren Mittelrheintal zu engagieren.
Das Mittelrheintal ist mit über 400 Zugbewegungen täglich die wichtigste Schienengüterverkehrs-Trasse Europas zwischen den „ARA“ Häfen Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen und dem Mittelmeerhafen Genua.
Der damit einhergehende Bahnlärm im Mittelrheintal ist schon jetzt unerträglich. Viele Menschen verlieren infolge des zunehmenden Schienengüterverkehrs weiter massiv an Lebensqualität, der Wert ihrer Häuser sinkt drastisch und – schlimmer noch – ihre Gesundheit ist erheblich gefährdet.
So richtig und wichtig der Wunsch einer Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene auch ist, so fehlen dafür aber leider noch immer die Voraussetzungen. Eine Güterzugtrasse zur Entlastung des engen Mittelrheintals müsste längst existieren und der bisherige Lärm- und Erschütterungsschutz für die Bahnanwohner bedarf einer dringenden Anpassung an die inzwischen rasant gestiegenen Belastungen auch für viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt Remagen.
Folgt man dem Masterplan Schienengüterverkehr vom vergangenen Jahr des damaligen Bundesverkehrsministers Dobrindt, sollen die Zugzahlen deutschlandweit - also auch im Mittelrheintal - um 40 Prozent weiter ansteigen.
Der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen Bahnlärm Rolf Papen erklärt, dass die bald abgeschlossene Digitalisierung des Bahnbetriebs im Mittelrheintal Tag und Nacht Zugfolgen im zwei bis drei Minutenabstand ermöglicht – mit dann weiteren einschneidenden Konsequenzen, insbesondere für die Bahnanwohner, aber auch für den Fremdenverkehr in der weltweit einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft im Mittelrheintal.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt Remagen entschlossen, der Bürgerinitiative aus Weißenthurm, die auch anerkannte Umweltvereinigung in Rheinland-Pfalz ist, beizutreten.
Diesen Entschluss begründet der Bürgermeister der Stadt Remagen Björn Ingendahl wie folgt: „Die Bürgerinnen und Bürger entlang der Bahntrasse von Remagen bis Weißenthurm sind gleichermaßen vom zunehmenden Bahnverkehr betroffen. Daher war es für die Stadt Remagen nur folgerichtig, der Initiative beizutreten, denn gemeinsam sind wir stärker und lauter, um für unsere Bürgerinnen und Bürger einzutreten.“
Sowohl Björn Ingendahl als auch Rolf Papen sind sich darin einig, dass ein menschenwürdiges Leben an und mit der Bahn möglich ist, wenn konsequent und rasch seitens von Bund und Bahn gehandelt wird.
Unter dem Motto „WIR gegen Bahnlärm – gemeinsam sind wir stark” lauten
daher die wesentlichen Forderungen der Bürgerinitiative und ihrer
Mitglieder:
- Keine weitere Zunahme des Güterzugverkehrs im Mittelrheintal, solange der Lärm der Güterzüge nicht auf ein erträgliches Maß reduziert ist!
- Begrenzung der Geschwindigkeiten der Güterzüge bei Ortsdurchfahrten auf 70 km/h!
- Unverzügliche Fortsetzung einer Machbarkeitsuntersuchung zur Bahnlärmreduzierung auch im Unteren Mittelrheintal von Koblenz bis Bonn!
- Durchsetzung des Gesetzes zum Verbot lauter Güterwagen ab 2020 - wenn erforderlich mit Fahrverboten und Geschwindigkeitsreduzierungen!
- Einrichtung von Zug-Kontrollstellen insbesondere zur Messung des Lärms vorbeifahrender Züge bis Ende 2020 auch im Unteren Mittelrheintal!
- Ertüchtigung von Alternativtrassen und Bau einer neuen Güterzugtrasse zur Entlastung des Mittelrhein- und Moseltals!
Homepage der Bürgerinitiative "WIR gegen Bahnlärm e.V."