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Remagen an der Elbe

07.05.2025

Stadt und Friedensmuseum präsentierten sich beim Elbe-Day in Torgau

Stadt RemagenVor 80 Jahren, am 25. April 1945, fand auf der zerstörten Elbbrücke in Torgau ein historisches Ereignis statt: US-amerikanische und sowjetische Soldaten begegneten sich und reichten sich die Hand. Dieses Zusammentreffen an der Elbe war nicht nur ein militärischer Moment, sondern wurde auch zu einem Symbol für die Hoffnung und den Neuanfang nach den Jahren der Zerstörung und des Krieges. Die Soldaten, die sich die Hand gaben, standen für das Ende eines blutigen Konflikts und das bevorstehende Ende des Nationalsozialismus. Die kurz darauf nachgestellte Szene ist eines der meist veröffentlichen Fotos des Zweiten Weltkrieges.

Jedes Jahr erinnert die Stadt Torgau an dieses historische Ereignis mit Gedenkfeiern und einem Volksfest. Dieses Jahr, zum 80sten Jubiläum des „Elbe-Days“, stand die Veranstaltung angesichts der russischen Aggression in der Ukraine unter einem ganz besonderen Fokus. Der Wunsch nach Frieden und Verständigung sollte verstärkt zum Ausdruck gebracht werden.

Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt Torgau die Idee, die Stadt Remagen und das Friedensmuseum, Stadt Remagenebenfalls eine Gedenkstätte des Zweiten Weltkrieges, als Ehrengäste einzuladen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren.

Karin Keelan vom Friedenmuseum, Marc Bors vom Remagener Stadtmarketing und Volker Thehos als Beigeordneter und Vorstandmitglied des Friedensmuseums folgten der Einladung zu den dreitägigen Feierlichkeiten des „Elbe Day“. Im Vorfeld nahmen sie noch an der diesjährigen Mitgliederversammlung der deutschen Sektion der Liberation Route Europe teil, die ebenfalls in Torgau stattfand. Die Liberation Route verbindet als transnationale Organisation europaweit Orte der Befreiung von der Nazi-Herrschaft. Die Gedenkveranstaltung mit Ministerpräsident Kretschmer am Freitag, 25. April fand bekanntermaßen ein hohes Medieninteresse, da sich unangemeldet der russische Botschafter einfand, was die Veranstalter vor eine heikle Gradwanderung stellte. Viel entspannter gestaltete sich für die Remagener Delegation dann der Empfang bei Torgaus Oberbürgermeister Hendrik Simon im Rathaus. Außerdem hatten die Remagener Gäste die Gelegenheit, die Gedenkstätte „Erinnerungsort Torgau“ zu besichtigen. Hier wird an den Standort des Reichskriegsgerichtshofs in Torgau und die größten Militärgefängnisse im Dritten Reich und das damit verbundene Justizunrecht erinnert.

Bei der Eröffnung des Festplatzes am Abend stellte Volker Thehos auf der Bühne in einem moderierten Dialog mit Oberbürgermeister Simon Remagen und das Friedenmuseum vor. Er nutzte die Gelegenheit, das Torgauer Stadtoberhaupt zu einem Gegenbesuch nach Remagen einzuladen und überreichte ihm einen der ersten Brückensteine der neuen Jubiläumsedition. Man stellte fest, dass beide Städte insbesondere als international bekannte Gedenkstätten des Zweiten Weltkriegs viele Gemeinsamkeiten haben.

An Samstag präsentierte sich Remagen auf dem Festplatz am Elbeufer mit einem großen Infostand präsentieren. Karin Keelan und Marc Bors freuten sich dabei über die vielen intensiven Gespräche mit den Besuchern des Elbe Days. Am Nachmittag hielt Volker Thehos im Torgauer Kulturhaus vor einem interessierten Publikum einen illustrierten Vortrag über die Einnahme der Brücke von Remagen durch die amerikanische Armee.

Die Delegation kehrte mit zahlreichen Eindrücken an den Rhein zurück und der Erkenntnis, dass der Abstand von 500 Kilometern zwischen Remagen und Torgau an der Elbe nun gefühlt deutlich geringer geworden ist. Man freut sich gemeinsam auf den weiteren Austausch.