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Gleichberechtigt miteinander mobil: Remagen berät Mobilitätsleitbild

02.11.2021

Ausgestaltung von Mobilität und Verkehr waren Gegenstand einer ganztägigen Klausurtagung

Stadt RemagenWie sollen Mobilität und Verkehr in Remagen in den nächsten 20 bis 30 Jahren aussehen? Mit dieser Frage befassten sich jüngst die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, die Ortsvorsteher und die Stadtverwaltung im Rahmen einer Klausurtagung im Hotel Haus Oberwinter. Fachlich unterstützt wurden sie dabei von Prof. Dr. Heiner Monheim, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Stadt- und Verkehrsplanung. Ursprünglich war diese Veranstaltung bereits für das Frühjahr 2020 geplant, konnte aber bedingt durch die Corona-Pandemie erst eineinhalb Jahre später stattfinden.

Unter den Teilnehmenden bestand schnell mehrheitlich große Einigkeit darüber, dass man eine stärkere Gleichberechtigung zwischen allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sowie den verschiedenen Mobilitätsarten erreichen will.

Am Ende des Tages waren sich überwiegend alle einig, dass man unter dem Leitgedanken „gleichberechtigt miteinander mobil“ in den kommenden Monaten ein Mobilitätsleitbild für Remagen entwickeln wolle, um damit einen Rahmen für künftige Entscheidungen von Politik und Verwaltung im Bereich Mobilität zu setzen.

Auch wurden bereits erste Ideen und Maßnahmen favorisiert, die prioritär kurz und mittelfristig geplant bzw. umgesetzt werden sollen. Zu ihnen zählen die Verbesserung des Radwegenetzes, mehr Berücksichtigung von Begrünung bei der Neuplanung von Straßen und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h innerorts (mit Ausnahme der B9). Zu diesem Aspekt gab es im vergangenen Sommer bereits eine Online-Bürgerumfrage, an der sich rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger beteiligt hatten. 436 Personen hatten sich für, 508 gegen eine generelle Beschränkung auf Tempo-30 im innerstädtischen Bereich ausgesprochen. 31 Teilnehmende hatten keine klare Meinung. Die Ablehnung ging ganz überwiegend mit der Kritik einer mangelnden Geschwindigkeitskontrolle zur tatsächlichen Umsetzung der Geschwindigkeitsreduzierung einher. „Diesen und weitere Bedenken werde man im Rahmen der Umsetzung Rechnung tragen“, versichert Bürgermeister Björn Ingendahl.

Als langfristige Maßnahme will man zudem prüfen, inwieweit die Einrichtung einer kommunalen Buslinie (Stadtbus) zur besseren und häufigeren Ver- und Anbindung innerhalb und zwischen den einzelnen Ortsbezirken umsetzbar und finanzierbar ist.

Die Runde bezog in ihre Diskussion zudem Ergebnisse einer Bürgerbefragung aus dem Sommer 2020 zum Themas Mobilität im Allgemeinen mit ein. Hierbei verfassten Bürgerinnen und Bürger aus Remagen über 600 Kommentare zu Fuß-, Rad-, PKW- und öffentlichem Personennahverkehr. Der Großteil der Kommentare und Anregungen bezog sich auf das Vorhandensein, den Zustand und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie Sicherheitsaspekte aller Verkehrsträger. Gerade für den Radverkehr gab es in der Befragung schlechte Noten. Die Verfügbarkeit von Radwegen, Radabstellanlagen und Ladepunkten für E-Bikes sowie die Sicherheit für Radfahrer sind laut Umfrage in Remagen wenig zufriedenstellend. Viele der Befragten wünschen sich eine bessere Radverkehrsinfrastruktur.

Politik und Verwaltung werden auch diese Bürgereingaben bei ihren weiteren Beratungen zur künftigen Ausgestaltung von Verkehr und Mobilität und einem gleichberechtigten Miteinander aller Menschen im Straßenverkehr berücksichtigen. Man wolle die intensive inhaltliche Arbeit in den nächsten Monaten fortsetzen, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, so die einhellige Meinung.

Bereits beschlossen für das nächste Jahr ist indes der Ausbau der Elektroladeinfrastruktur für PKW. Hier ist die Errichtung von fünf neuen Ladepunkten vorgesehen. Zudem hat sich die Stadt für weitere Schnellladepunkte am P+R Parkplatz zwischen B9 und Bahnhof bei einem bundesweiten Wettbewerb beworben.